DGB Trier
Trotz eisiger Winde fanden viele Menschen den Weg nach Trier auf den Kornmarkt, um unter dem Motto „Zeit für mehr Solidarität“ den Tag der Arbeit zu feiern.
Oberbürgermeister, Wolfram Leibe, setzte in seinem Grußwort ein klares Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus.
Der Trierer DGB-Chef Christan Z. Schmitz mahnte in seiner Rede, dass es die Aufgabe organisierter Solidarität sei dem Kapitalismus Grenzen zu setzen. Der Mindestlohn, so Schmitz, sei zwar immer noch immer “an der Grenze der Sittenwidrigkeit”, allerdings habe er das Lohnniveau insgesamt gehoben. Wie auch schon der DGB-Gewerkschaftssekretär, James Marsh, in seiner Begrüßung kritisierte, mahnte auch der DGB-Regionsgeschäftsführer die zu niedrigen Renten an: “An der Frage der Rente werden spätere Generationen über uns urteilen.”
Heiner Geißler, der sich erst am Ende seiner Rede als Gewerkschaftsmitglied zu erkennen gab: "Die wenigsten Menschen wissen, dass ich schon seit 1967 Gewerkschaftsmitglied bin", sieht die Solidarität im Land als gefährdet.
Die Debatte um die Rente hält Geißler für künstliche Angstmacherei: "Ob die Renten sicher sind, hängt nicht davon ab, ob genügend Deutsche geboren werden, sondern davon, ob es in 20, 30 Jahren genug Arbeitsplätze im Land gibt. Das ist Aufgabe der Wirtschaftspolitik." Überraschend für mache ZuhörerInnen ist, dass Geißler "das Kapital" mehrfach angreift.
Die reichen Unternehmen kritisiert er dafür, durch die Ausbeutung der Bodenschätze die Flüchtlingsbewegungen erst verursacht zu haben. Die Agenda 2010 der SPD-Regierung hält Geißler für einen „historischer Fehler“, weil Arbeitslose plötzlich wie Schwerverbrecher behandelt würden und durch die Trennung in gesetzliche und private Krankenversicherung fehle die Finanzkraft der Stärkeren den Schwachen.
Zum Abschluss spielte die Band „Goldrush“ und die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die Wolken, sodass sich der Kornmarkt zum Abschluss der Kundgebung erneut füllte.